Montagsfragen. Heute: Datenschutzrecht

12. Mai 2025

Es ist (wieder) Montag, und wir starten in die Woche mit zwei Fragen aus dem Bereich Datenschutzrecht bei Veranstaltungen.

Versuchen Sie, die Frage nicht nur mit einem „ja“ oder „nein“ zu beantworten, sondern Ihre Antwort auch zu begründen. Und: Nicht immer lässt sich eine Frage mit „ja“ oder „nein“ beantworten, sondern man muss eine Antwort ausformulieren.

Unsere Antwort können Sie sehen, wenn Sie auf den roten Pfeil klicken.

Frage 1: Was ist datenschutzrechtlich zu beachten, wenn der Veranstalter bspw. eine Eventagentur mit der Planung einer Veranstaltung beauftragt?

1.) Auftraggeber und Auftragnehmer müssen sich gegenseitig (bzw. die für sie handelnden natürliche Personen) über die Datenverarbeitung informieren: Wer verarbeitet welche Daten zu welchem Zweck (z.B. um den Vertrag abzuwickeln)? Erforderlich sind also auch hier jeweils eine Datenschutzerklärung.

2.) Auftraggeber und Auftragnehmer müssen prüfen, ob der Auftragnehmer (im Beispiel die Agentur) Daten des Auftraggebers in dessen Auftrag verarbeitet.

Beispiel: Die Agentur soll auch das Einladungsmanagement übernehmen und bekommt dazu die Gästeliste des Auftraggebers. Dann verarbeitet die Agentur fremde Daten im Auftrag.

Also: Auftraggeber und Agentur müssen einen Auftragsverarbeitungsvertrag (kurz: AVV) schließen.

Weiterführende Links:

Auftragsverarbeitung Datenschutzerklärung Kategorie Datenschutzrecht

Frage 2: Der Veranstalter plant, Fotos der Veranstaltung an seine Partner weiterzugeben. Was ist datenschutzrechtlich zu prüfen?

Vorweg: Fotos und Datenschutz kommen nur zusammen, wenn Personen auf den Fotos erkennbar sind, denn bspw. das Gesicht ist ein personenbezogenes Datum im Sinne des Datenschutzrechts.

Was ist zu prüfen?

1.) Werden Personen fotografiert, muss ihnen im Rahmen einer Datenschutzerklärung offengelegt werden, wer zu welchem Zweck wie welche Daten verarbeitet.

2.) Insbesondere für die Weitergabe muss geprüft werden, ob die Daten (= das Foto mit der erkennbaren Person) an Dritte weitergegeben werden dürfen: Gibt es für diesen Zweck eine Rechtsgrundlage (z.B. Einwilligung oder berechtigtes Interesse)?

3.) Sind diese Partner ggf. sog. Gemeinsam Verantwortliche?

4.) In welchem Umfang dürfen die Dritten das Foto (= die Daten) verwenden?

5.) Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Veranstalter vom Fotografen das (Urheber-)Recht braucht, die Fotos weitergeben zu dürfen.