In der ARD-Diskussionsrunde am vorvergangenen Montag bei „Hart aber Fair“ erklärt Prof. Dietmar Heubrock, Rechtspsychologe an der Universität Bremen: „… wir haben Experimente gemacht und dabei festgestellt, dass Frauen, die eine Bombenattrappe bei sich hatten und zum Teil mit echtem Sprengstoff, nicht identifiziert worden sind. … Das wird auf uns zukommen“, warnt Heubrock: „… Die Sicherheitskräfte müssen sich darauf vorbereiten.“
Und das tun sie offenbar (noch) nicht, so Heubrock: „Aus Baden-Württemberg hat mir der Leiter des Einsatztrainings geschrieben: In Polizeikreisen haben wir das Problem erkannt, aber wir haben uns nicht getraut, laut darüber zu sprechen, weil nicht klar ist, wie das in der Bevölkerung und in der Politik ankommt.“
Terror ist für uns (zwar nicht ganz) neu, und es dauert eben, bis sich Gesellschaft und Staat hierauf adäquat eingestellt haben. Dazu gehören auch Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse, mit einzelnen Situationen umzugehen. Es wäre vermessen zu glauben, dass Veranstalter, Polizei und Behörden aus dem Stand heraus für jede denkbare Angriffsmöglichkeit ein passendes Reaktionsmittel parat hätten – geschweige denn das dies auch (dauerhaft und massenhaft bei tausenden Veranstaltungen täglich und ansonsten auch im normalen Stadtbetrieb) bezahlt werden kann.
Oft können schon viel „einfachere“ Dinge problematisch sein – die jedenfalls statistisch sehr viel öfter auftreten als Terrorattacken (ohne diese verharmlosen zu wollen):
Übermüdete Mitarbeiter und Entscheidungsträger, die seit vielen Stunden auf den Beinen sind – denn je höher die Anforderungen an einzelne Entscheidungsträger, desto weniger gibt es davon und desto weniger kann diese Person einfach so während der Veranstaltung ausgetauscht und zum Schlafen geschickt werden.
Unfähige, ignorante, arrogante, unwissende und sich überschätzende Verantwortliche, Berater, Dienstleister, Mitarbeiter… Ein Dienstleister oder Berater „leidet“ unter einem naturgemäßen Problem: Er verdient mit seiner Beratung Geld. Und nicht selten quatscht der Berater seinem Kunden Dinge auf, die er eigentlich gar nicht braucht. Warum? Gründe können sein: Unfähigkeit, Ignoranz, Arroganz, Unwissenheit und Selbstüberschätzung…

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